shutterstock_728958049
Foto: Suzanne Tenuto / Shutterstock.com

Die 10 stärksten TV-Fahrzeuge unserer Jugend – und was hinter ihnen steckt

Früher war alles ein wenig unkomplizierter. Das galt auch für das Fernsehen. Es gab drei, ab 1988 sensationelle fünf Programme. Spannende Formate aus den USA waren besonders gefragt. Zu jeder Serie gehörte der heimliche Star: Das Auto. Die damals meist aus Marketing-Gründen präsentierten Fahrzeuge sind heute gesuchte Klassiker. In diesem Artikel stellen wir die beliebtesten Fahrzeuge der 1970er und 80er Jahre vor.

GMC K-2500 Sierra Grande aus „Ein Colt für alle Fälle“

Groß, mächtig, männlich – das war der Auftritt von Lee Majors aka Colt Seavers in der Serie „Fall Guy“. Natürlich hatte der coole Draufgänger auch das passende Auto. Sein Pickup war ein leicht modifizierter GMC Sierra Grande, dessen gold-braune Metalliclackierung durch ein prächtiges Haubenemblem ergänzt wurde. Zudem hatte der Wagen ordentliche Nehmerqualitäten. In praktisch jeder Folge musste das Auto einen gewaltigen Sprung vollführen – den er zumindest auf Zelluloid unbeschadet überstand. Tatsächlich war jeder verwendete Wagen nach einer dieser Szenen schrottreif.

Heute würde es niemand mehr wagen, mit dem wunderschönen Auto über ein anderes zu hüpfen. Dazu sind sie viel zu rar und wertvoll. Als Originale sind sie praktisch nicht mehr erhältlich. Wer nach einem dieser Pick-Ups sucht, muss ihn sich deshalb nachbauen lassen. Eine brauchbare Basis dafür liefern die K-30 Trucks des US-Militärs. Diese gibt es im unrestaurierten Zustand ab 8000 Euro. Um wirklich ein „Fall Guy Car“ daraus zu bauen, muss man aber mit mindestens weiteren 10.000 Euro rechnen. Wer aber nur die Nehmerqualitäten des K-30 nutzen will, für den eignet sich der bärenstarke Allrad-Pickup hervorragend als Winterauto. Neben dem Saisonkennzeichen gehört dann aber vor allem eine nachhaltige Rostvorsorge zum Wintereinsatz dazu. Korrosionsprobleme sind und bleiben die größten Sorgen bei ZS Fahrzeugen aus dieser Ära.

Motor: V8
Hubraum: 5.7 Liter
PS: 210
Vmax: 145 km/h.

Video Empfehlung

Chevrolet GMC Vandura aus „Das A-Team“

Der charmante Iceman, der verrückte Murdock, der grimmige Mr. T und das Mastermind BA Baracus waren das A-Team. Wenn sie mit ihrem schwarzen Bus um die Ecke kamen, gab es entweder Hilfe oder Kloppe – je nachdem, wer zuerst gefragt hat. Der Bus hatte zwar keinerlei Gimmicks oder Features. Er war aber ein sichtbares Zeichen für das ungewöhnlichste Team der US-Seriengeschichte. Die riesigen und praktischen Transporter sind heute ab 10.000 Euro ohne die Filmlackierung erhältlich.

Motor: V8
Hubraum: 5,7 Liter
PS. 200
Vmax: 150 km/h.

Ferrari 308 GTS aus „Magnum“

Quelle: flickr.com
„Ich weiß was Sie denken und Sie haben recht“. Neben diesem berühmten Off-Zitat war es vor allem sein Fahrzeug, welcher den besonderen Charme dieser auf Hawaii spielenden Serie mit dem sympathischen Privatdetektiv ausgemacht hat. Stilsicher mit Hawaiihemd, Schnauzbart und rotem 308 GTS löste Magnum jeden Fall mit der gleichen Jovialität.

Ein Ferrari hat natürlich immer seinen Preis. Für Original-Fahrzeuge werden mindestens 80.000 Euro aufgeboten. Wirklich gute Exemplare kosten aber auch leicht das Doppelte. Es gibt aber brauchbare Replicas auf Pontiac Fiero Basis. Diese sind für einen Bruchteil erhältlich.

Motor: V8
Hubraum: 3 Liter
PS: 300
Vmax: 255 km/h

1969er Dodge Charger aus „Ein Duke kommt selten allein“

Quelle: flickr.com

Die Serie um die draufgängerischen Brüder aus den Südstaaten hat bis heute eine große Fangemeinde. Der seit dem berühmten Actionkracher „Bullit“ als Bösewicht-Fahrzeug stilisierte Dodge Charger hat hier eine durchgehend positive Charakterisierung. Der knallorange Sportler „General Lee“ mit Konföderierten-Flagge auf dem Dach rettete die Brüder ein ums andere Mal mit einem beherzten Sprung über Hügel, Straßen, Autos, Zäune, Heuballen und Flüsse.

Die ab 1968 gebaute zweite Charger-Generation hat heute Kult- und Klassikerstatus. Das schlägt sich in entsprechend hohen Preisen nieder. Gut restaurierte Exemplare kosten ab 30.000 Euro. Autos in Showroom-Qualität kosten leicht das Doppelte.

Motor: V8
Hubraum: 6,3 Liter
PS: 360
Vmax: 220 km/h

1957er Ford Thunderbird aus „Vegas“

Quelle: flickr.com

Die Serie um den Privatdetektiv Dan Tanna wurde von 1978 bis 1981 produziert. Bemerkenswert an der Serie war, dass kein modernes Fahrzeug für ihn vorgesehen war, sondern ein Klassiker: Ein knallrot lackiertes 1957er Ford Thunderbird Cabrio passte einfach zu gut in die pulsierende Glücksspiel-Stadt in der Wüste von Nevada.

Erstaunlicherweise sind die wunderschönen Autos heute vergleichsweise günstig zu bekommen. Gute Exemplare beginnen ab 35.000 Euro.
Restaurationsobjekte gibt es schon für die Hälfte.

Als Cabriolet ist der 57er Ford Thunderbird besonders beliebt. Der über 60 Jahre alte Wagen sorgt auch heute noch für einen unvergesslichen Sommer. Aufgrund dieser Voraussetzungen ist das Modell übrigens prädestiniert für ein sogenanntes Saisonkennzeichen.

Was es damit auf sich hat, ist schnell erklärt: Es handelt sich um ein spezielles Kennzeichen, das nur für einen festgelegten Zeitraum gültig ist. Dementsprechend bringt es in Sachen Versicherung und Kfz-Steuer finanzielle Vorteile mit sich.

Ein solches Saisonkennzeichen ist vor allem für Fahrzeuge interessant, die ohnehin nicht das ganze Jahr über genutzt werden, sondern beispielsweise vorwiegend in den Sommermonaten. Das trifft auf Cabrios ebenso zu wie auf Oldtimer – und der 57er Ford Thunderbird ist beides.

Motor: V8
Hubraum: 4,5 Liter
PS: 245
Vmax: 180 km/h

1970er Pontiac Firebird aus „Detektiv Rockford“

Quelle: flickr.com

„Detektiv Rockford – Anruf genügt“ – in den späten 1970ern wusste jeder, wer damit gemeint war. Der glücklose Privatdetektiv aus Malibu löste seine Fälle ohne Waffen, dafür aber mit seinem goldenen Pontiac Firebird. Dieser kam im gleichen Jahrzehnt mit den beiden „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ mit Burt Reynolds zu weiteren Ehren.

Firebirds der zweiten und dritten Generation sind selten geworden. Mit 20.000 Euro für brauchbare Exemplare liegen sie preislich aber noch im Rahmen. Projektfahrzeuge sind schon für unter 10.000 Euro erhältlich.

Motor: 6 Zylinder Reihenmotor (Basis) oder V8
Hubraum: 3,8 – 7,5 Liter
PS: 145 – 370
Vmax: 160 – 220 km/h

Volkswagen Käfer „Herbie“ und „DuDu“

Quelle: flickr.com

Als Serienfahrzeug hat es der VW Käfer leider nie wirklich geschafft, dafür hatte der kleine Kultwagen einige bemerkenswerte Auftritte als Hauptdarsteller in Filmen. Den Anfang machten die „Herbie“ Filme aus dem Hause Disney. Deutschland schob in den 1970er Jahren mit der „Ein toller Käfer“ Reihe einen eigenen Beitrag dazu. Während Disney´s Herbie eine Art „beseelter“ Wagen war, trat sein deutsches Pendant „DuDu“ als sprachgesteuertes High-Tech Gefährt auf. Der Legende nach soll es aber genau dieses Gadget-Mobil die Blaupause für ikonischsten aller Serienwagen werden: Den Knight Rider.

Originale Ur-Käfer mit Brezelfenster kosten im restaurierten Zustand heute enormes Geld. In der Cabrio-Version werden bis zu 150.000 Euro veranschlagt. Die normalen Zweitürer kosten etwa die Hälfte. Einigermaßen fahrbereite Exemplare der zweiten Generation sind ab 3500 Euro erhältlich.

Motor: 4 Zylinder Boxermotor
Hubraum: 1.6 Liter
PS: 50
Vmax: 120 km/h

1982er Pontiac Firebird aus „Knight Rider“

Quelle: flickr.com
Trotz des gleichen Namens hatte der 82er Firebird nicht mehr viel mit seinem Rockford/Bandit Urahn gemein. Ganz im Zeitgeist der 80er Jahre kam das Auto mit Klappscheinwerfern und zahlreichen technischen Gimmicks. Die filmische Umsetzung als sprechendes Auto bekam aus dem Stand den Kultstatus verliehen. Der schwarze Firebird K.I.T.T. konnte nicht nur mit seinem Fahrer kommunizieren, sondern hatte ganz „DuDu Like“ für jede Situation das passende Feature parat.

Brauchbare Firebirds der dritten Generation sind schon ab 7000 Euro erhältlich. Ein KITT-Nachbau kostet bis zu 40.000 Euro.

Motor: Reihen-6 oder V8
Hubraum: 2,5 – 5,7 Liter
PS: 90 – 245 PS
Vmax: 160 – 220 km/h

1957er Plymouth Fury aus „Christine“

Quelle: flickr.com

Wenn wir schon über Autos mit Persönlichkeit sprechen, dann darf die eifersüchtige und grausame Christine aus der Feder von Stephen King nicht fehlen. Das grimmig dreinblickende Chrommonster aus der Heckflossen-Ära hatte zwar nur einen einzigen Filmauftritt. Dieser brannte sich umso nachhaltiger in das kollektive Gedächtnis.

In der originalen Zweitürer-Version sind voll restaurierte Furys kaum noch bezahlbar. Weicht man aber auf die 4-türige Variante aus, ist man mit ab 10.000 Euro für Projektfahrzeuge dabei. Voll restauriert sind Exemplare ab 30.000 Euro verfügbar. Spätere Versionen des Fury beschied in der Filmwelt ein gänzlich anderes Schicksal.

Motor: V8
Hubraum: 3,6 – 7,0 Liter
PS: 95 – 431 PS
Vmax: 150 – 210 km/h

Chevrolet Caprice, Dodge Monaco und Ford Crown Victoria

Quelle: flickr.com

Was wäre eine US-amerikanische Fernsehserie ohne eine gepflegte Verfolgungsjagd? Während die Hauptdarsteller-Fahrzeuge meist (aber nicht immer) unbeschadet aus den Action-Szenen hervorgingen, bleiben andere auf der Strecke. Jede Dekade hat ihre eigenen Fahrzeuge, deren Ableben beim ersten Auftritt schon angekündigt wird.

In den frühen 80er Jahren war dies der Dodge Monaco aus den 70ern. Sie hauchten zu Hunderten in Überschlägen, Explosionen und Crashes bei Colt, A-Team oder Knight Rider ihr Leben auf dem Asphalt aus. Ihr Denkmal erhielten sie im legendären Film „Blues Brothers“. Nicht weniger als 60 Monacos gingen während der Dreharbeiten zu Bruch.

Den Monacos folgten in den 80ern die Chevrolet Caprices in beiden Generationen. Seit ca. 15 Jahren ist der Ford Crown Victoria diese zweifelhafte Ehre zuteilgeworden. Dabei ist es in diesem Fall wirklich schade. Der „Crown Vic“ ist ein grundsolides Auto mit Qualitäten für die Ewigkeit. Das wäre ein Grund, sich heute noch ein Exemplar zu retten. Fahrbereite Autos gibt es ab 8000 Euro.

1992 – 1997 Ford Crown Victoria

Quelle: flickr.com
Motor: V8
Hubraum: 4,6 Liter
PS: 223 PS
Vmax: 180 km/h