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Früher haben wir uns nach der Schule im Chatroom verabredet. Damals hat man sich noch irgendwo angemeldet und es hat eigentlich niemand mitbekommen. Es sei denn, man hat sich dort mit seinen Freunden verbunden, doch irgendwelche Behördern interessierte das zumindest nicht.
Heute läuft das alles ein bisschen anders ab. Wenn du schon mal in einem deutschen Online Casino unterwegs warst, hast du es vielleicht selbst erlebt. Auf einmal gibt es da Regeln. Und zwar klare Regeln. Und wenn man sich nicht dran hält? Zack, man ist gesperrt! Und das nicht nur bei einem Anbieter, sondern gleich überall.
Eigentlich hätte man ja denken können, dass Casinos endlich freier werden sollten. Denn in der traditionellen Spielhallo oder im Casino in der Stadt muss man sich halt schick anziehen und zur richtigen Stunde mit etwas Geld in den Taschen antanzen. Und das auch, wenn spät nachts kaum noch eine Bahn zurück nach Hause fährt.
Das Online Casino hat da ganz schön was an Bequemlichkeit prophezeit. Endlich vom eigenen Sofa aus spielen, in Jogginghose, mit Chips und Fernsehen im Hintergrund. Oder eben auch morgens beim ersten Kaffee.
Das alles stimmt, aber auch hier gibt es Regeln. Und das Ganze basiert auf einem geheimnisvollen Akronym namens LUGAS, von dem immer alle reden.
Klick und los?
Früher konntest du dich auf irgendeiner Seite anmelden, ein paar Runden Poker oder ein bisschen am einarmigen Banditen drehen und dann auch wieder etwas anderes tun. Heute läuft das alles ein bisschen organisierter. Und das liegt daran, dass Deutschland mittlerweile ein zentrales System hat, das alles überwacht: LUGAS.
Klingt erstmal wie ein neuer Streamingdienst oder ein fancy Energy-Drink, ist aber in Wirklichkeit das länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem. Ein echtes Wortungetüm, aber das Produkt der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), also dementsprechend vielleicht keine Überraschung.
Wer kein LUGAS im Casino will, spielt woanders. Doch das ist dann bei Online Casinos, die ihre Lizenzen aus anderen Ländern, also zum Beispiel aus Gibraltar, Curacao oder Malta haben und bei denen andere, oft weniger strenge Regeln gelten. In den deutschen Casinos ist das Ganze etwas strenger.
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LUGAS im Überblick
LUGAS sorgt nämlich dafür, dass du nicht einfach wild draufloszockst. Wenn du dich bei einem Online Casino anmeldest, wird im Hintergrund sofort so einiges gecheckt:
– Wie alt du bist, weil eben keine Kinder spielen sollen,
– ob du schon bei einem anderen Anbieter unterwegs bist,
– wie viel Geld du diesen Monat schon eingezahlt hast,
– und ob du vielleicht sogar gesperrt bist, vielleicht auch ohne es zu wissen.
Und das passiert alles in Echtzeit, ohne dass du was mitbekommst. Ein bisschen unheimlich? Vielleicht. Aber laut der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder gilt das dem Schutz.
Falls du jetzt denkst, dass LUGAS plötzlich alles über dich weiß, dann solltest du nicht gleich in Panik geraten. Denn so wirklich stimmt das nicht. Schließlich muss sich auch LUGAS der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beugen. Deshalb ist auch eigentlich alles verschlüsselt. LUGAS kennt nur:
– dein Geburtsdatum,
– eine Art Spiel-ID (also nicht dein Name, sondern eine anonyme Nummer),
– wann du spielst und wie lange,
– wie viel du eingezahlt hast.
– und ob du schon mal auf der Sperrliste gelandet bist.
LUGAS kontrolliert also ein paar Daten, doch die sind nicht an deinen tatsächlichen Namen, sondern nur deine Identifikationsnummer geknüpft. Und dann gibt es gewisse Regeln. Zwischen jedem Dreh am Spielautomaten musst du zum Beispiel 5 Sekunden warten. Die sind einfach so ins Spiel eingebaut und lassen sich auch nicht umgehen.
Und dann gibt es da noch das Einzahlungslimit. Früher gab es da keine Grenzen, doch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, die es auch erst seit 2021 gibt, hat sich da was Neues überlegt.. Heute liegt das Standard-Limit bei 1.000 Euro pro Monat, und das gilt für alle. Es sei denn, du hast wirklich gute Gründe und genug auf der hohen Kante. Denn dann kannst du einen Antrag stellen, um das Limit zu erhöhen. Das geht aber nur mit offizieller Prüfung und nicht einfach so mit einem Klick.
LUGAS speichert viele Daten und das bereitet dem ein oder anderen Datenschützer auch mal Bauchschmerzen. Laut der Behörde bleiben die Daten aber nur so lange aktiv, wie es wirklich nötig ist. Und das bedeutet auch, dass du jederzeit nachfragen kannst, welche Daten über dich gespeichert sind. Ganz offiziell.
Im Fall der Sperre
Dass man plötzlich gesperrt ist, passiert gar nicht so selten. Manche sperren sich sogar selbst, aus Versehen. Einmal falsch geklickt und zack, ist da die Sperre. Und dann? Dann kannst du erstmal nicht mehr spielen, zumindest nicht in Deutschland.
Aber keine Panik, wenn du dich wirklich aus Versehen gesperrt hast, kannst du das wieder rückgängig machen. Du musst nur einen schriftlichen Antrag stellen und dann ein bisschen Geduld mitbringen. LUGAS ist nämlich gründlich und lässt dich nicht einfach wieder vor der gesetzten Frist spielen, ob es nun ein Versehen war oder nicht.
Was man daraus mitnimmt
LUGAS ist ein System, das uns schützen soll, auch wenn es sich manchmal ein bisschen streng anfühlt. Früher war alles vielleicht einfacher, aber heute ist es weltweiter, vernetzter und sicherer. Und wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man trotzdem genauso viel Spaß haben wie früher.
Man muss nur wissen, wie das System tickt. Und dann steht dem nächsten Pokerabend auf dem Sofa oder ein paar schnellen Runden Blackjack in der Pause nichts mehr im Weg, ganz ohne böse Überraschungen.