Stephen King hat in seiner langen Karriere schon viele Horrorklassiker verfasst, doch „Es“ ist eines seiner Großwerke. Allein der schiere Umfang des Romans ebenso wie Deatilreichtum und Komplexität machen es fast unmöglich, ihm mit einer Verfilmung gerecht zu werden. Um die Geschichte innerhalb der Aufmerksamkeitsspanne eines normalen Kinogängers erzählen zu können, müssen Anpassungen vorgenommen werden. So überrascht es nicht, dass sich die beiden bisherigen Verfilmungen des Stoffes teils deutlich von der Romanvorlage unterscheiden. Das gilt sowohl für die Filme von 2017 und 2019 als auch für die erste Adaption aus den 90ern, in der Tim Curry den bösen Clown Pennywise so beeindruckend verkörpert hat.
Hier sind 8 deutliche Unterschiede zwischen dem Buch und den Verfilmungen von Stephen Kings „Es“!
#1 Das Buch ist nicht linear erzählt
Die Geschichte ist eigentlich ziemlich einfach: Eine Gruppe von Kindern kämpft gegen ein Monster, und 27 Jahre später tun sie es wieder. Sowohl die neuesten Filme als auch die zweiteilige TV-Miniserie gingen den logischen Schritt, die Zeiträume weitgehend voneinander getrennt abzuhandeln.
Kings Roman ist jedoch weit weniger vorhersehbar. Er beginnt mit dem grausamen Mord, der die Eröffnungssequenz des zweiten Films bildet, und springt danach in der Zeit hin und her, so dass der Lesers wirklich mitdenken muss.
Video Empfehlung
#2 In dem Buch nimmt Pennywise die Gestalt klassischer Filmmonster an
Obwohl „Pennywise, der Clown“ die bevorzugte Gestalt von Es ist, kann das Wesen jede Form annehmen, die seinen Opfern am meisten Angst einflößt; in den Filmen von 2017 bzw. 2019 sehen wir Es daher erst als Leprakranken und dann als Frau auf dem Gemälde. Als Fan klassischer Horrorstreifen- und Schundheftchen geht King noch einen Schritt weiter weiter: Im Roman nimmt Es die Form von Leinwandschrecken wie dem Wolfsmann, der Mumie und dem Kiemenmenschen an.
#3 Der Erzfeind von Es im Roman ist eine kosmische Schildkröte namens Maturin
Im Roman hat Bill eine außerkörperliche Erfahrung, die ihn mit Maturin zusammenführt, einer riesigen, unsterblichen Schildkröte, die das Universum erschaffen hat, indem sie es vor Milliarden von Jahren ausspuckte. Maturin ist zugleich der Erzfeind von Es und lehrt Bill alles, was er wissen muss, um das uralte Böse zu besiegen.
#4 Stan ist in den Filmen viel religiöser
Aus welchem Grund auch immer: Stan ist in der Filmversion religiöser, ebenso wie seine ganze Familie. Im Roman ist Stan Jude, aber nicht praktizierend; er weiß nicht einmal, was „koscher“ bedeutet. Dies entspricht eher Stephen Kings persönlichen Überzeugungen: Er wurde als Methodist erzogen, wandte sich aber von jeder Form organisierter Religion ab.
#5 Das Buch schildert eine Minderjährigen-Orgie
Im Buch gibt es eine Passage, die so zentral ist, dass sie in Kings Roman einfach als „DIESER Moment“ bezeichnet wird, und die wenig überraschend in beiden Verfilmungen ausgelassen wurde.
In der Zeitlinie der Kindheit verirren sich die Verlierer nach der ersten Konfrontation mit Es in den dunklen Tunneln und versinken in Verzweiflung – bis Beverly, um Abhilfe zu schaffen, die Offenbarung hat, dass sie sich jedem ihrer männlichen Freunde an Ort und Stelle sexuell anbieten sollte.
Obwohl man argumentieren kann, dass dieser Moment eine inhaltliche Funktion im Roman hat, indem er den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein markiert, stand er sofort im Mittelpunkt der Kritik und wird auch heute noch kontrovers debattiert.
#6 Es ist Stan, nicht Bill, der die Handflächen der Verlierer in Kings Buch einritzt
Die Szene mit dem Blutschwur ist ikonisch, wenn auch ein wenig eklig, und bildet ein bewegendes Finale von „Es: Kapitel 1“. Als die Erinnerungen des Clubs der Verlierer nach ihrem Kampf mit Es zu verblassen beginnen, erinnert sie der Pakt, den sie geschlossen haben, an ihre Pflicht, die Kreatur aufzuhalten, sollte sie jemals zurückkehren. Im Roman ist es allerdings nicht Bill, sondern Stan, der die Flasche zerschlägt, um den Verlierern die Handflächen einzuritzen.
#7 Die Amnesie der Verlierer ist im Buch viel stärker
Der Roman beschreibt, wie Es seine übernatürliche Macht nutzt, um Ermittlungen zu den von ihm begangenen Morden zu verhindern, und wie es im Allgemeinen bewirkt, dass diejenigen, die Derry verlassen, alles Seltsame und Schreckliche, das sie erlebt haben, vergessen.
In den Filmen scheint dies jedoch kein Problem zu sein, und die Figuren erinnern sich nur allzu gut an die Traumata, die sie erlebt haben.
#8 Patrick Hockstetter ist in den Filmen deutlich weniger brutal
In der Owen Teagues Darstellung in „Es“ von 2017 ist der Schulrowdy Patrick Hockstetter unbestreitbar eine bedrohliche Präsenz, aber letztlich nur ein Handlanger des gestörten Henry Bowers. In dem Buch ist das jedoch anders.
King dagegen spendiert Hockstetter eine ausführliche, durch und durch abstoßende Hintergrundgeschichte, die ihn als echten Psychopath ausweist.
Wie gefallen dir die Film-Adaptionen von „Es“? Werden sie dem Roman gerecht? Sag es uns in den Facebook-Kommentaren!