In Zeiten von Deppen-Comedies und Fließband-Gags ist es angebracht, an einen Großmeister des niveaulosen Humors zu erinnern: Chevy Chase zeigte in den 80ern, wie Blödelei richtig geht, nämlich ohne Rücksicht auf Verluste, weder in Sachen Selbstachtung noch mit Blick auf den „guten Geschmack“. Ganz nebenbei hat er das Nischengenre „Familie fährt in den Urlaub und so ziemlich alles geht schief“ geprägt wie kein anderer. Oder mal etwas direkter gesagt: Wer sich bei „Die schrillen Vier auf Achse“ und „Caddyshack“ nicht einpinkelt vor Lachen, ist ein verstockter Student.
Hier die Top-Filme des Vorzeige-Trottels – ohne wertende Reihenfolge, schaut sie euch einfach alle und entscheidet selbst. Und sagt uns nachher in den Kommentaren, wie ihr sie fandet!
„Wahnsinn ohne Handicap“ (der inoffizielle Titel ist geläufiger: „Caddyshack“), 1980
Der große Durchbruch für Chase, an seiner Seite kein Geringerer als Bill Murray, der als Platzwart des noblen „Bushwood Country Club“ mit allen Mitteln versucht, die lästigen Taschenratten (engl. „Gopher“) loszuwerden, die den Golfplatz unterhöhlen. Der Film ist völlig gaga und ein frühes Highlight, nein eigentlich schon Höhepunkt in Chase‘ Filmographie. Spoiler: Die Taschenratten siegen natürlich am Ende.
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„Die schrillen Vier auf Achse“, 1983
Und gleich die nächste ikonische Rolle: Chase als Clark Griswold, der mit seiner Familie die Ferien im Vergnügungspark „Wally World“ verbringen möchte, koste es, was es wolle – und es kostet viel… Nachdem die Griswolds die Reise per Auto quer durch die USA trotz aller Unglücke überstanden haben, entpuppt sich „Wally World“ als totaler Flop.
„Hilfe, die Amis kommen!“, 1985
Wie die Filmverleihe hierzulande früher auf ihre Titel kamen, weiß heute auch kein Mensch mehr: Warum zur Hölle heißt der Film „Hilfe, die Amis kommen!“? In der Fortsetzung der „Schrillen Vier“ verschlägt es die Griswolds nach Europa, und man darf vorwegnehmen: Dieser Urlaub wird nicht erholsamer als der in Teil 1 der Reihe…
„Spione wie wir“, 1985
Während halb Hollywood sich an Actionblockbustern zum Thema „Kalter Krieg“ abarbeitete, holte Chase 1985 zum Blödel-Rundumschlag aus: Die beiden Sesselpupser Austin Millbarge (Dan Akroyd) und Emmett Fitz-Hume (Chevy Chase) bewerben sich als Geheimagenten und werden nach einem Tag Ausbildung nach Zentralasien geschickt, angeblich für eine „streng geheime Mission“. Dabei sollen sie nur als Lockvögel der CIA dienen…
„Caddyshack II“, 1988
Die leider deutlich entschärfte Fortsetzung zu „Wahnsinn ohne Handicap“, dafür aber mit noch mehr Taschenratten. Und wieder spielt der fabelhafte Dan Akroyd neben Chase groß auf. Davon kann man sich auch in unserem Filmausschnitt (leider oder zum Glück in englischer Originalfassung) überzeugen…
„Schöne Bescherung“, 1989
Die Griswolds zeigen uns, wie man Weihnachten auf amerikanische Art so richtig in den Sand setzt, inklusive Festtagsbeleuchtung aus der Hölle und abgebranntem Weihnachtsbaum.
„Nix wie raus aus Orange County“, 2002
Glücklicherweise hat Chevy Chase auch in den letzten Jahren fröhlich weitergedreht. In dieser rabenschwarzen Teenager-Komödie spielt er zwar nicht die Hauptrolle, eine Erwähnung ist sie dennoch wert – gleiches gilt für den toll aufgelegten und im Film ständig zugedröhnten Jack Black.
„Hot Tub – Der Whirlpool … ist ’ne verdammte Zeitmaschine“, 2010
Endlich mal ein deutscher Titel, der den Film auf den Punkt bringt: „Hot Tub – Der Whirlpool … ist ’ne verdammte Zeitmaschine“ ist grenzdebil, aber so mögen wir’s ja. Doch was hat John Cusack im Cast zu suchen?
„Vacation – Wir sind die Griswolds“, 2015
Das Reboot macht die Sache rund, und auch wenn Chevy Chase hier nur mit einem Kurzauftritt zu sehen ist, atmet der Film doch seinen Geist. Zumindest die Szene in der heißen Quelle, die sich als Jauchegrube entpuppt, ist entschieden nicht geeignet für den Familien-Filmemabend (im Trailer oben zu bestaunen). Und Christina Applegate (damals Al Bundys Tochter in „Eine schrecklich nette Familie“) ist hier einfach sauwitzig.