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Foto: lev radin/Shutterstock

NACH OUTING UND ENTSCHULDIGUNG: Weitere Grapsch-Vorwürfe gegen Kevin Spacey!

Nach Harvey Weinsteins Missbrauchsaffäre macht mittlerweile auch Hollywood-Star Kevin Spacey Negativschlagzeilen. Zu den Belästigungsvorwürfen gegen den American Beauty-Darsteller melden sich immer mehr Männer, die behaupten, der zweifache Oscar-Preisträger habe sich auch ihnen unangemessen genähert.

Star Trek-Schauspieler Anthony Rapp packte als Erstes aus

Nachdem der Harvey Weinstein-Skandal viele unschöne Wahrheiten über Hollywood aufdeckte, fühlte sich Anthony Rapp als erstes ermutigt, von Kevin Spaceys Avancen zu erzählen. Der heute 46-Jährige sagte in einem Interview, er sei erst 14 Jahre alt gewesen, als der damals 26-jährige Spacey sich im Jahr 1986 bei einer Party in seiner Wohnung ungefragt an ihn ranmachte und sich dann einfach auf ihn legte.

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Outing als Reaktion

Kevin Spacey reagierte in seinem Twitter- und Facebookprofil auf die Vorwürfe, um sich gleichzeitig als schwul zu outen. „Ich habe mein ganzes Leben über Männer geliebt und romantische Begegnungen mit ihnen gehabt, und jetzt entscheide ich mich dafür, als schwuler Mann zu leben“, schrieb der Oscarpreisträger auf Twitter. Spacey hatte in einem Interview im Jahr 2000 noch bestritten, schwul zu sein.

Spacey entschuldigt sich

„Ich bin mehr als bestürzt, seine Geschichte zu hören“, antwortete Spacey auf Twitter. Er könne sich an den Vorfall „(…)ehrlich nicht erinnern. Wenn ich mich damals so verhalten habe, wie er es beschreibt, dann schulde ich ihm die aufrichtigste Entschuldigung für etwas, das zutiefst unangemessenes betrunkenes Verhalten gewesen wäre.“ Spacey schrieb, es tue ihm leid, dass Rapp dies all die Jahre mit sich herumgetragen habe. „Diese Geschichte“ habe ihn ermutigt, auch die „anderen Dinge“ über sein Leben zu berichten, fuhr Spacey fort. „Wie die Menschen, die mir am nächsten stehen, wissen, habe ich in meinem Leben Beziehungen mit Männern und Frauen gehabt“, schrieb er, gefolgt von der Entscheidung, nun als schwuler Mann leben zu wollen.

Outing nur ein Ablenkungsmanöver?

Nicht nur die Art seiner Entschuldigung löste massive Kritik aus, ihm wurde auch vorgeworfen, sein Outing als Ablenkungsmanöver zu benutzen und Homosexualität pauschal mit Pädophilie in Verbindung zu bringen. Als Anthony Rapp sein Schweigen brach, hieß es in Hollywood, es sei genauso wie im Falle Weinstein ein offenes Geheimnis gewesen sei, dass Spacey des öfteren sexuell übergriffig geworden sei. Und das scheint sich jetzt auch zu bestätigen – denn es gibt jetzt weitere Männer, die mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen.

Größeres Ausmaß als gedacht?

Der mexikanische Schauspieler Roberto Cavazos hat neue schwere Vorwürfe gegen Oscar-Preisträger Kevin Spacey erhoben. „Viele von uns haben eine ‚Kevin-Spacey-Geschichte‘, sagt Schauspieler Roberto Cavazos. Während dessen Zeit als künstlerischer Direktor des Londoner Old Vic Theatre habe es unzählige Übergriffe und ungewollte sexuelle Avancen gegeben. Es brauchte wohl nur einen jungen Mann unter 30, und Herr Spacey fühlte sich frei, uns anzufassen“, schrieb der 35-jährige Cavazos auf Facebook. „Es war so üblich, dass es sogar zu einem lokalen Witz wurde.“

Vorwurf der Sexuellen Belästigung

„Ich hatte selbst ein paar unangenehme Begegnungen mit Spacey“, schreibt Cavazos. „Für diesen Typen war es ganz normal, sich an der Bar dieses Theaters denjenigen zu packen, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog“ (…) Und ich kenne einige Leute, die Angst hatten, etwas dagegen zu tun.“ Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Leiter des „Old Vic Theatre“. Und dort soll er laut Cavazos nicht nur ihn belästigt haben.
„Ich erinnere mich nicht mehr, wie viele Menschen mir dieselbe Geschichte erzählten“, so der mexikanische Schauspieler. „Spacey lud sie ein, sich mit ihm zu treffen, um ‘über ihre Karriere zu sprechen‘. Als sie ins Theater kamen, erwartete sie Picknick mit Champagner auf der Bühne …“. Diese „Picknicks“ sollen dann oftmals in sexuelle Belästigungen ausgeartet sein. „Herr Spacey fühlte sich frei, uns anzufassen.“

„Der Nächste, bitte“

Auch Barkeeper Daniel Beal hat sich entschlossen, zu erzählen, was ihm angeblich mit Kevin Spacey passiert ist. Laut der britischen „Daily Mail“ soll Spacey Daniel Beal 2010 im „Goodwood Park Hotel“ in West Sussex belästigt haben.
Beal, der damals 19 Jahre alt war, sagte: „Jedes Mal wenn ich ihm einen Drink reichte, versuchte er meine Hand auf seltsame Art und Weise zu berühren“. Während einer Zigarettenpause sei Spacey ihm dann gefolgt, habe ihm seinen Penis gezeigt und gesagt: „Er ist groß, oder?“ Dann habe er versucht, seine Hände zu seinem Glied zu führen.

Bestechungsvorwürfe

Der Barmann haute ab, später habe Spacey ihm dann eine 5000 Pfund teure Designeruhr geschenkt – als Schweigegeld. Die habe Beal allerdings am nächsten Tag verkauft, weil „es sich schmutzig anfühlte, diese Uhr zu tragen“.

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Auch Filmemacher Tony Montana erhebt schwere Vorwürfe

„Ich stand auf, um mir einen Drink zu bestellen. Er kam zu mir, legte seinen Arm um mich und sagte, ich solle mit ihm die Bar verlassen. Anschließend legte er seine Hand kräftig in meinen Schritt und packte mir ans Gemächt“, erzählte Montana „Radar Online“. Auch als Montana sich aus Spaceys Griff befreit hatte, sei für den noch nicht Schluss gewesen. Denn er sei ihm ins Bad gefolgt. „Ich habe ihn rücklings aus der Tür geschubst“, so der Filmemacher. Danach habe Spacey mit seinen Leuten die Bar verlassen.

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Bruder verteidigt Kevin Spacey

Im Gespräch mit der britischen „Daily Mail“ offenbarte Kevin Spaceys Bruder und Rod-Stewart-Imitator Randall Fowler die Wahrheit über die schlimme Kindheit unter ihrem Vater Thomas Geoffrey Fowler (1924 – 1992).

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Kevin Spaceys Horror-Kindheit

Randall Fowler zufolge sei es in seinem und Spaceys Elternhaus schrecklich zugegangen. Er selbst sei von seinem Vater jahrelang vergewaltigt und ausgepeitscht worden, zum ersten Mal, als er 12 Jahre alt gewesen sei. Ihre Mutter Kathleen Fowler (1931 – 2003) habe davon gewusst, aber nichts dagegen unternommen. Thomas Geoffrey Fowler sei ein Nazi gewesen, den seine Kinder im Geheimen nur „Die Kreatur“ nannten. Er sei Mitglied in einer amerikanischen Nazi-Partei gewesen und habe seinen Schnurrbart wie Adolf Hitler rasiert.

So ging Kevin Spacey damit um

Kevin Spacey selbst setzte auf seine eigene Strategie, um die Ereignisse zu verarbeiten. „Kevin zog sich in eine emotionale Blase zurück. Er wurde schlau und clever,war so entschlossen, den Schlägen zu entgehen, dass er sich nur um sich selbst kümmerte, bis keine Gefühle mehr da waren.“, beschreibt Fowler das damalige Verhalten seines heute berühmten Bruders. „Es gab viel Dunkelheit in unserem Haus. Unglaublich und elendig.“

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Netflix stellt House of Cards ein – wegen Spacey?

Der Streamingdienst Netflix kündigte das Ende der Dramaserie „House of Cards“ an, in der Spacey die Hauptrolle spielt – dies sei aber schon länger geplant gewesen. Die Dreharbeiten zur sechsten Staffel wurden am Dienstag unerwartet abgebrochen. Man wolle Zeit haben, „die aktuelle Situation zu bewerten und sich mit etwaigen Sorgen der Crew und der Schauspieler zu befassen“. Das teilten Netflix und die Produktionsfirma Media Rights Capital mit.

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