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Spielen im Casino ohne Limits – das war einmal

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Casinos haben sich von ihren Anfängen bis heute stark verändert. Noch in den 90er Jahren hatte wohl jeder das Bild von luxuriösen Etablissements vor Augen, die nur von wohlhabenden Menschen besucht wurden, und denen ein etwas verruchtes Image anhaftete. Dazu trug natürlich auch der Dress-Code bei, der es erlaubte, bestimmte Personengruppen auszuschließen. Natürlich gibt es diese Art Spielbank immer noch, und wer Wert auf schickes Ambiente legt, besucht auch sicher weiterhin Orte wie Las Vegas, Monte Carlo oder Baden-Baden. Der reine Wow-Effekt dieser Casinos reicht aber oft nicht mehr aus.


Die große Mehrheit der Glücksspiel-Liebhaber findet man heutzutage vor den Bildschirmen auf den heimischen Sofas. Von dort kann jeder bequem in den Angeboten der Online Casinos stöbern und zocken. Vor dem Aufkommen von Spielotheken im Internet war das Glücksspiel ein anderes. Einige Spiele, die früher in Mode waren, sind mittlerweile in Vergessenheit geraten. Und durch die Regulierung des deutschen Spielemarktes ist das Angebot weiter geschrumpft. Aber was hat sich eigentlich alles verändert?

Der neue Staatsvertrag zur Glücksspielregulierung

Der neue Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, ist das Ergebnis eines jahrelangen Marathons zur Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes mit dem Ziel, einheitliche Regeln für alle 16 Bundesländer zu schaffen und diese zentral überwachen zu können. Seit dem 1. Januar 2023 übernimmt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle an der Saale diese Aufgaben, nachdem sie extra zu diesem Zweck ins Leben gerufen wurde. Mithilfe der amtlichen Liste der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, der sogenannten White List, können Sie überprüfen, ob ein Anbieter über eine für Deutschland zulässige Glücksspiel-Lizenz verfügt.


Grundsätzlich begrüßen Institutionen wie der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) die Bemühungen, den Glücksspielsektor in moderne und EU-konforme Bahnen zu lenken, die Meinungen über die strikten Vorgaben gehen jedoch auseinander. Diese beinhalten unter anderem ein monatliches Einsatzlimit von 1000 Euro, die 1-Euro-Einsatzregel pro Spielrunde oder auch die 5-Sekunden-Regel. Dazu kommt ein Verbot von Live-Casinospielen und Tischspielen, und das parallele Spielen bei unterschiedlichen Anbietern ist untersagt. All diese Maßnahmen sollen dem Spielerschutz und der Vorbeugung von Spielsucht dienen.


Wenn Ihnen diese Fülle an Vorgaben zu viel ist und Sie selber bestimmen möchten, wo und mit welchen Einsätzen Sie spielen, sind Casinos ohne 5 Sekunden Regel eine geeignete Alternative für Sie. Hier können Sie nach Lust und Laune spielen und das Casino-Erlebnis im herkömmlichen Sinn wiederfinden.

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Was bedeutet „5 Sekunden Regel“?

Nach den deutschen Bestimmungen zum Glücksspiel im Internet müssen Spielautomaten nach jedem Dreh eine Pause von mindestens 5 Sekunden einlegen. Diese Unterbrechung führt dazu, dass nach Beendigung eines Drehs der Start-Button für die Dauer von 5 Sekunden inaktiv bleibt und erst nach Ablauf dieser Frist erneut gedrückt werden kann. Diese technische Sperre macht es dem Spieler daher unmöglich, sofort im Anschluss an einen Spin weiterzuspielen. Sinn dieser Regelung ist es, die Geschwindigkeit aus dem Spiel zu nehmen. Der deutsche Staat hat diese Zwangspause eingeführt um zu verhindern, dass der Spieler in eine Art Rausch verfällt und die Kontrolle über seine Einsätze verliert.


Tatsächlich ist es durchaus umstritten, ob die 5 Sekunden Regel den gewünschten Effekt bei Nutzern hat. Sicher ist allerdings, dass diese Einschränkung zu weniger Spielfluss und damit zu weniger Spielfreude führt. Gerade die Geschwindigkeit ist der Kick, den die meisten Spieler an Slots suchen. Der Effekt ist, dass Nutzer vermehrt zu Casinos ohne 5 Sekunden Regel abwandern.

Welche weiteren Einschränkungen gibt es?

Zusätzlich zu der 5 Sekunden Regel sind in den letzten Jahren noch eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen eingeführt worden, die der Sicherheit und dem Verbraucherschutz dienen. Hier ein Überblick:
– monatliches Einzahlungslimit von 1000 Euro
– 1-Euro-pro-Spin-Grenze
– Verbot von Jackpot Slots
– Paralleles Spielen bei mehreren Anbietern ist untersagt
– Verbot von Live Casinospielen und Live Wetten
– Verknüpfung der Spielerkonten mit der bundesweiten Sperrdatei
– Kaum noch Casino Bonus
– Werbeverbot zwischen 6 Uhr und 21 Uhr


Auch Tischspiel-Klassiker wie Roulette, Blackjack oder Baccarat dürfen von in Deutschland lizensierten Online Casinos nicht mehr angeboten werden, da diese in einen sogenannten „Bankhalter“ benötigen. Hier sieht der Gesetzgeber ein besonders hohes Risiko für Suchtgefährdete sowie eine größere Manipulationsgefahr als bei Spielen, die durch einen Zufallsgenerator gesteuert werden. Dieser sorgt dafür, dass Online-Spiele fair sind. Es werden mathematische Systeme eingesetzt, die Gewinne zufällig ausgeben. Nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag müssen Anbieter nun die Zufallsgeneratoren einmal im Jahr von einer unabhängigen Behörde prüfen lassen um sicherzugehen, dass sie auch richtig funktionieren.

Kritikpunkte

An den oben genannten Beschränkungen übt unter anderem der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) scharfe Kritik und stellt fest, dass Nutzer sowohl Spielautomaten als auch Tischspiele auf ein und demselben Portal erwarten. Die aktuellen Vorgaben führten im Endeffekt dazu, dass Spieler sich Alternativen suchen und auf internationale Casinos ausweichen.


Die Bedürfnisse der Kunden werden auch bei den anderen gesetzlichen Vorgaben außer Acht gelassen. Das Verbot von parallel laufenden Spielen bei verschiedenen Anbietern zum Beispiel setzt den Auswahlmöglichkeiten Grenzen, sobald man ein verifiziertes Konto bei einer lizensierten Spielbank eröffnet hat. Auch das Verbot von Live-Wetten, die aufgrund des Nervenkitzels nachweislich zu den beliebtesten Angeboten zählen, zielt mit dem Hinweis auf Spielerschutz in die gleiche Richtung. Dazu entstehen durch das monatliche Einzahlungslimit von 1000 Euro und die 1-Euro-Einsatzregel pro Spielrunde deutliche Einschränkungen und vermindern den Spielspaß. Viele Nutzer wollen das nicht so einfach hinnehmen und suchen sich Casinos, in denen sie eigenverantwortlich ihrem Hobby uneingeschränkt nachgehen können.


Die gleiche Auswirkung hat laut Experten auch das Verbot der Werbung zwischen 6 und 21 Uhr sowie bei Live-Sportberichterstattungen. Eine erfolgreiche Kanalisierung der Nutzer in den durch deutsche Behörden regulierten Markt kann demnach nur gelingen, wenn die lizensierten Anbieter ihre Produkte entsprechend bewerben dürfen.


Ein weiterer Grund, aus dem sich immer mehr Spieler in Casinos ohne Limits registrieren, liegt in der Einführung der bundesweiten Sperrdatei, an die alle in Deutschland lizensierten Glücksspielanbieter angeschlossen sein müssen. Dort werden alle Einzahlungen und Verluste sowie sämtliche Nutzerdaten automatisch gesammelt und für ein Jahr gespeichert. Auch wenn es dabei letztendlich um den Spielerschutz geht, ist das Vorgehen aus Datenschutzgründen doch etwas fragwürdig.

Fazit

Die Neuerungen auf dem deutschen Glücksspielmarkt erscheinen zugleich als Fluch und Segen. Einerseits war die Regulierung von Online Casinos in Deutschland längst überfällig um den Schutz von gefährdeten Spielern zu gewährleisten und für faire Bedingungen zu sorgen. Andererseits äußern Kritiker, eben diese Regulierung ginge zu weit und erreiche genau das Gegenteil, indem Nutzer auf internationale Anbieter ausweichen. Dort finden Spieler noch die breitgefächerte Spielauswahl, die sie gewohnt sind, und einen Ort, wo der Spielspaß und die Gewinnchancen nicht begrenzt werden.