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Diese 10 Schauspieler sind für ihre Rollen definitiv zu weit gegangen!

Es ist schon erstaunlich, was Schauspieler alles tun, in der Hoffnung, sich am Ende einen kleinen Goldjungen namens Oscar ins Regal stellen zu dürfen. Und ein paar Millionen mehr auf dem Bankkonto zu bunkern zu dürfen, versteht sich… Für gewöhnlich steht der enorme Ertrag natürlich kaum im Verhältnis zum Aufwand. Doch dann gibt es auch jene Rollen, die ihre Darsteller derart fordern, dass man ihnen als Kinogänger jeden Dollar gönnt – quasi als Schmerzensgeld.

Hier sind 10 Rollen, die den Schauspielern wirklich alles abverlangt haben!

#1 Johnny Depp lebte mit der Person zusammen, der seine Figur nachempfunden war

1998 bekam Johnny Depp die Rolle des Raoul Duke in „Fear And Loathing In Las Vegas“. Die Figur basiert auf dem gleichnamigen Roman von Hunter S. Thompson. In dem Film gehen er und sein Freund Dr. Gonzo u.a. auf einen Drogen-Trip durch Las Vegas. Der Schauspieler und der Schriftsteller verstanden sich sehr gut, und Johnny Depp wollte seiner Figur, die lose auf dem Schriftsteller basierte, gerecht werden. Johnny Depp zog deshalb für mehrere Monate in den Keller von Thompsons Haus in Aspen ein. Er verbrachte so viel Zeit mit seiner Figur, dass viele der kleinen Ticks, die der Schauspieler annahm, einfach nicht mehr verschwanden und sogar in späteren Filmen zu sehen sind.

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#2 Daniel Day-Lewis fuhr im Rollstuhl und ließ sich füttern

In „Mein linker Fuß“ verkörperte Daniel Day-Lewis die Hauptfigur Christy Brown, einen irischen Schriftsteller mit zerebraler Lähmung, der nur seinen linken Fuß benutzen kann und sich das Schreiben und Zeichnen damit selbst beibringen muss.

Um die Darstellung noch überzeugender zu machen, schlüpfte der Schauspieler immer in die Rolle, sobald er ans Set kam. Er bat darum, in seinem Rollstuhl herumgefahren zu werden, und wollte von den Set-Assistenten sowohl mit dem Löffel gefüttert als auch umher getragen werden. Diese Hingabe brachte einige Entbehrungen mit sich: Daniel Day-Lewis zog sich während der Dreharbeiten Schäden an zwei Rippen zu, weil er wochenlang in seinem Rollstuhl kauerte. Diese Anstrengungen haben sich aber auch ausgezahlt, denn er wurde mit einem Oscar als bester Schauspieler ausgezeichnet.

#3 Robert Pattinson war bei den Dreharbeiten zu „Der Leuchtturm“ dem Wahnsinn nahe

Robert Pattinson übernahm die Rolle eines Leuchtturmwärters aus dem 19. Jahrhundert in dem Film „Der Leuchtturm“ (2019) und nutzte Method Acting, um sich besser in die Figur hineinzuversetzen. Der Charakter verfällt langsam dem Wahnsinn, als er während eines Sturms zusammen mit dem langjährigen Wächter der Insel, Thomas Wake (Willem Dafoe), im Leuchtturm bleibt.

Der Schauspieler sagte dazu: „Es war verrückt. Ich habe so viel Zeit damit verbracht, mich zu übergeben. Ich habe mir in die Hose gepinkelt. Das ist das Ekelhafteste überhaupt.“ Er habe sich so sehr in die Rolle reingesteigert, dass er keine Angst hatte, „einfach auf dem Boden zu sitzen und zu knurren und Schlammpfützen aufzulecken“.

#4 Ashton Kutcher ernährte sich wie Steve Jobs und landete mit Bauchspeicheldrüsenentzündung im Krankenhaus – zweimal!

Ashton Kutcher verkörperte Steve Jobs 2013 in dem Film „Jobs“ und ging dafür bis zum Äußersten. Der Schauspieler fand bei Recherchen heraus, dass der Apple-Gründer manchmal den Tag über nur eine einzige Frucht, einen Apfel oder eine Traube, gegessen hatte, ohne etwas anderes zu sich zu nehmen. Oder er trank nur Karottensaft. Kutcher tat es ihm gleich, und sein leidenschaftlicher Einsatz führte dazu, dass er eine Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickelte, die so schlimm war, dass er ins Krankenhaus musste – und das nicht nur einmal, sondern zweimal.

#5 Nicolas Cage ließ sich einen Zahn ohne Betäubung ziehen

Nicolas Cage spielte in dem Drama „Birdy“ von 1984 einen Soldaten im Vietnamkrieg. Cages Figur wird durch eine Bombe verletzt, im Krankenhaus wird ihm das Gesicht bandagiert. Der Schauspieler lebte etwa einen Monat lang mit diesem Verband, und als er ihn abnahm, war sein Gesicht durch Akne und eingewachsene Haare völlig entstellt.

Der Schauspieler hatte eine noch verrücktere Idee, wie er besser in die Rolle schlüpfen könnte. Während der Dreharbeiten hatte er einen Zahnarzttermin, bei dem ihm zwei Zähne gezogen werden sollten. Um zu erleben, wie es sich anfühlt, im Gesicht schwer verletzt zu sein, beschloss er, auf die Betäubung zu verzichten. Nicolas Cage sagte dem „Telegraph“ lapidar: „Es waren Backenzähne. Ich dachte, das würde der Rolle mehr Tiefe verleihen.“

#6 Sylvester Stallone musste ins Krankenhaus, nachdem er seinen Co-Star gebeten hatte, ihn richtig zu schlagen

Während der Dreharbeiten zu „Rocky IV“ bat Stallone seinen Co-Star Dolph Lundgren, ihn ungespielt mit aller Kraft zu schlagen. Der Schauspieler erklärte, dass Lundgrens Aufwärtshaken „die Rippen erwischte und das Herz gegen den Rippenbogen presste“. Stallone musste neun Tage im Krankenhaus verbringen. Danach gab’s keine echten Schläge mehr.

#7 Halle Berry hat für ihre erste Filmrolle zwei Wochen lang nicht geduscht

Halle Berrys erster Film war 1991 das Drama „Jungle Fever“, in dem sie eine kleine Rolle als Drogensüchtige spielte. Obwohl es sich nur um eine Nebenrolle handelte, nahm die Schauspielerin ihren Part sehr ernst – schließlich wollte sie beweisen, dass sie das Zeug zum Filmstar hat. Sie sagte dazu: „Ich habe eine Crack-Süchtige gespielt, und um das überzeugend zu tun, habe ich auf der Straße gelebt. Ich wollte sehen, wie das ist. Ich habe etwa zwei Wochen lang nicht geduscht oder gebadet.“ Die Schauspielerin sagte, dass die anderen Crewmitglieder zwar nett zu ihr waren, sie aber gemerkt habe, dass sie sich von ihr fernhielten.

#8 Will Smith verliebte sich in seinen Co-Star Stockard Channing

Will Smith spielte 1993 in dem Drama „Das Leben – Ein Sechserpack“. Sein weiblicher Co-Star war Stockard Channing, die Ouisa Kittredge spielte, und obwohl sie in dem Film eher eine Mutterfigur war, verliebte sich Will Smith in sie – und das, obwohl er kurz zuvor Sheree Zampino geheiratet und ein Baby mit ihr bekommen hatte.

Der Schauspieler sagte dazu: „Als der Film zu Ende war und ich nach Hause ging, wollte ich Stockard unbedingt sehen. Ich dachte: ‚Oh nein! Was habe ich getan?‘ Das war meine letzte Erfahrung mit Method Acting, bei dem man seinen Geist umprogrammiert. Man spielt tatsächlich mit seinem Verstand. Man bringt sich selbst bei, Dinge zu mögen und Dinge nicht zu mögen.“ Will Smith schwor sich, dass er nie wieder Method Acting anwenden würde.

#9 Dustin Hoffman gab Meryl Streep ohne Vorwarnung eine Ohrfeige

Dustin Hoffman spielte in dem Film „Kramer gegen Kramer“ (1979) einen Ehemann, der sich von seiner Frau, gespielt von Meryl Streep, scheiden lässt. Hoffman steigerte sich jedoch zu sehr in seine Rolle hinein. Er gab Streep ohne Vorwarnung eine Ohrfeige – alle Anwesenden dachten, dass der Dreh damit vorbei sei und sie obendrein verklagt werden würden. Doch Meryl Streep machte mit der Szene weiter.

Hoffman jedoch gab noch immer nicht Ruhe. Als Meryl Streeps Figur allein in einem Aufzug weinte, stand Dustin Hoffman im Hintergrund und machte sich über John Cazale lustig, ihren Lebenspartner, der einige Jahre zuvor gestorben war. Ein anderes Mal nahm Hoffman ein Weinglas und warf es gegen die Wand, was Streep wirklich erschreckte. Mit all dem wollte er Streep dazu zu bringen, sich so zu verhalten, wie er dachte, dass sie es tun sollte, und „echte“ Reaktionen provozieren. Streep dagegen war der Meinung, dass sie das auch ganz gut allein tun könnte…

#10 Robert De Niro machte einen echten Taxiführerschein und fuhr endlose Schichten in New York City

Der Film „Taxi Driver“ (1976) mit Robert De Niro in der Hauptrolle handelt von einem 26-jährigen Vietnamkriegsveteranen, der versucht, mit seiner posttraumatischen Belastungsstörung zurechtzukommen, indem er allein in New York lebt und seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer verdient.

Robert De Niro ist dafür bekannt, dass er sich ganz auf seine Figuren einlässt. Für diese spezielle Rolle machte er sogar einen Taxiführerschein. Bevor die Dreharbeiten begannen, arbeitete er einen Monat lang bei einer Taxifirma in New York in 12-Stunden-Schichten. Auch noch während der Drehs soll er in den Pausen Leute gefahren haben. Ein Fahrgast, der ebenfalls Schauspieler war, soll De Niro erkannt und zu ihm gesagt haben: „So ist das mit der Schauspielerei. In einem Jahr der Oscar, im nächsten fährst du Taxi!“

Findest du, dass diese Schauspieler zu weit gegangen sind – oder war ihr Einsatz für die Kunst die Mühen wert? Sag es uns in den FB-Kommentaren!